Die Region

Die Karsregion war von je her Zentrum kriegerischer Auseinandersetzungen. Nach den Armeniern kamen die Seldschuken, anschließend die Mongolen. 1514 wurde Kars und die umliegenden Gebiete dem Osmanischen Imperium angegliedert, 1877 ging Kars an die Russen. Muslime verliesen daraufhin die Region, Armenier, Griechen und Russen wanderten verstärkt ein. 1918 wurde Kars wieder von türkischen Truppen besetzt, 1919 wurde diese Regierung von den Briten aufgelöst, Kars wurde Armenien zugesprochen, die Regionen Ardahan, Çıldır und Posof gingen an Georgien. In der Folge des Türkischen Befreiungskrieges wurden Kars, Artvin und Ardahan dann dem Osmanischen Reich angegliedert, welches im Gegenzug auf Batumi verzichtete.

in der Mittagshitze

Von all dem relativ unbeeindruckt fanden die jährlichen Wanderungen der Schafherden von Sommer – zu Winterweiden statt, sie waren lebensnotwendig für Mensch und Tier. Man kann also davon ausgehen, daß der Karshund nicht an der Grenze zu Georgien umkehrte und der dort heimische georgische Berghund die Herde übernahm, zumal sich die Grenzen ständig änderten, die Weidegründe aber blieben.

Hündin mit Welpen, die uns als Karshund vorgestellt wurde

Umgekehrt ist es mehr als wahrscheinlich, daß Hunde aus dem heutigen Georgien und Armenien im Zuge der Transhumance, des Handels usw. den Weg in die Region fanden und somit auch für reichlich Auffrischung des Genpools sorgten. Dies erklärt dann auch die verblüffende Ähnlichkeit vieler Karshunde mit seinen Brüdern, den Berghunden des Kaukasus.