Rasse, Standard, Wesen

Ob man beim Karshund von einer eigenständigen Rasse ausgehen soll oder kann, können wir an dieser Stelle nicht klären und das ist auch nicht unser Anliegen. Parallelen zu einer möglichen Etablierung gibt es sowohl in Georgien, wo man den Nagazi durch die Georgian Cynologyst Federation bei der FCI registrieren will, als auch in Armenien, wo man den Gampr vom russischen Kaukasen abgrenzen möchte. Sicher sind diese Bemühungen verständlich und legitim, denn Ziel bei der Zucht des Kaukasischen Owtscharka in den Staatskenneln der Sowjetunion war es nie, primär einen Hirtenhund zu kreieren. Hirtenhunde waren allerdings der Grundstock dazu. Insofern ist es auch nicht korrekt, wenn man den Karshund als einen Schlag des Kaukasen bezeichnet, denn das ist er ebensowenig wie seine georgischen und armenischen Brüder.

Insofern haben wir es auch bei den Karshunden mit typischen Hirtenhunden zu tun, welche all die Eigenschaften in sich vereinen, die man auch Kangal, Akbash und anderen Herdenschützern der Türkei zuspricht. Zuverlässige Wächter der Herden, robust und den Bedingungen unter denen sie arbeiten, bestens angepasst, wurden sie stets nur nach den Kriterien der Arbeitsfähigkeit selektiert. Fellfarbe und - länge haben ein breites Spektrum, die Erscheinung der Hunde variiert stark.

Für den Karshund gibt es keinen Standard. Die FCI packt ihn in bewährter Weise mit zum „Anatolischen Hirtenhund“. Dies eventuell zu ändern, wäre Sache des Türkischen Kennelklubs.